Ungelesener Beitragvon Silbertablett » Fr 28. Jan 2011, 20:30
Also gut, lüften wir das Geheimnis, obwohl ich mich fast geniere:
Der Kaffee wurde bei MITROPA gebrüht in einer Art Riesenfiltermaschine und in die Kaffee-Container gefüllt. Die hatten sowas wie Thermowandungen, hielten leider nur begrenzt warm. Also an Bord nachheizen. Das geschah auf Langstrecken etliche Male und, kein Wunder: Was eindampft, wird bekanntlich immer stärker und bitterer.
War der vorgebrühte Kaffee zu Ende, gab es "Beste Bohne" - auch genannt: Maggi-Kaffee - ein Bruder des Instant-Nescafés, löslich also. Die im Verschlusscontainer mitgelieferte Pulver-Kaffee-Menge entsprach dem, was in einen Kaffeecontainer Heißwasser passte und damit es einen Touch besser schmeckte, bröselten wir Schokolade dazu. Das ergab wirklich eine Note, die man aushalten konnte, aber: Wenn der Fluggast in seine Tasse mit "Beste Bohne" blickte, schauten ihn Fettaugen an...
Ich höre Euch alle lachen, aber so war das ;-))
Dass kaffeemäßig ddr-weit eine gewisse Abgeklärtheit herrschte (es war halt Rondo-Land), darüber muss man sich nicht wundern, und es ist sicherlich irgendwie auch normal gewesen, dass die Techniker im Vorstartprocedere gern reinschauten und sich vor dem Start ein Becherchen abholten, eisbärweiß oder rehbraun...
Lasst mich noch hinzufügen: Die russ. Flugzeugtechnik gehört in die Vergangenheit, der Komfort an Bord auch. Das war so, das sollte man nicht mit heutiger Elle messen...
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Es grüßt das Silbertablett