Arbeitszeiten der IF Crew
Moderator: Kilo Mike Sierra
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Arbeitszeiten der IF Crew
wie lange durfte maximal eine IF Crew fliegen (inklusive Vor- und Nachbereitungszeit)?
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
Es gab hier schon einmal etwas zum Thema Arbeitszeiten und zwar im Thema "Nachtflüge nach BOJ und VAR".
Flieger Bernd beschreibt hier so schön seinen Tagesablauf
.
Flieger Bernd beschreibt hier so schön seinen Tagesablauf

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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
magic_viewtopic.php?f=19&t=252&p=1920&hilit=Arbeitszeit#p1920
magic_viewtopic.php?f=19&t=289&p=2228&hilit=Arbeitszeit#p2228
Das ist garnicht so schnell und einfach zu beschreiben,
es gab immer mehr Sonder-, Extra- und sonstige Erlaubnisse
Klartext - die Vorschriften für Arbeit und Ruhe wurden einfach dem Personalmangel angepaßt.
Ein Arbeitstag = gleich 10 Stunden wenn nicht mehr als 4 Landungen,
sonst 8 Stunden und ausnahmsweise 5 Landungen,
max. 12 Stunden - danach aber 12 Stunden Ruhe ... wenn mit eigenem Auto nach hause gefahren wird
auch mal nur 10 Stunden Ruhe ... das war 3 x erlaubt, dann 24 Stunden Ruhe .... usw
Seitenweise Vorschriften die aber auch nicht eingehalten wurden ... mach doch mal, wir haben keinen Nav. für morgen
auch 14 Stunden waren möglich danach 24 Stunden Ruhe ... zu hause, sonst ins Hotel und morgen zackig weiter ...
"Ruhezeit" begann mit Dienstende in SXF und endete mit Dienstbeginn in SXF !
Dienstbeginn - 1 (früher 1,5) Stunden vor Start(Flugvorbereitung),
Dienstende 0,5 (früher 1) Stunde nach Landung (Flugnachbereitung)
Fahrzeiten waren also schon Ruhezeiten
Wer seine Arbeit in dieser Zeit nicht geschafft hat durfte (unbemerkt in seiner Frei- oder Ruhezeit) länger arbeiten
So genau weiß ich das nicht mehr, wußte ich damals auch nicht - für den Feierabend war der Kpt.
zuständig, so lange wurde eben durchgehalten ...
wir hatten keinen Sozialismusbummeljob
die Zahlen hier sind blasse Erinnerung - aber so etwa lief der Dienst
magic_viewtopic.php?f=19&t=289&p=2228&hilit=Arbeitszeit#p2228
Das ist garnicht so schnell und einfach zu beschreiben,
es gab immer mehr Sonder-, Extra- und sonstige Erlaubnisse
Klartext - die Vorschriften für Arbeit und Ruhe wurden einfach dem Personalmangel angepaßt.
Ein Arbeitstag = gleich 10 Stunden wenn nicht mehr als 4 Landungen,
sonst 8 Stunden und ausnahmsweise 5 Landungen,
max. 12 Stunden - danach aber 12 Stunden Ruhe ... wenn mit eigenem Auto nach hause gefahren wird
auch mal nur 10 Stunden Ruhe ... das war 3 x erlaubt, dann 24 Stunden Ruhe .... usw

Seitenweise Vorschriften die aber auch nicht eingehalten wurden ... mach doch mal, wir haben keinen Nav. für morgen

auch 14 Stunden waren möglich danach 24 Stunden Ruhe ... zu hause, sonst ins Hotel und morgen zackig weiter ...
"Ruhezeit" begann mit Dienstende in SXF und endete mit Dienstbeginn in SXF !
Dienstbeginn - 1 (früher 1,5) Stunden vor Start(Flugvorbereitung),
Dienstende 0,5 (früher 1) Stunde nach Landung (Flugnachbereitung)
Fahrzeiten waren also schon Ruhezeiten

Wer seine Arbeit in dieser Zeit nicht geschafft hat durfte (unbemerkt in seiner Frei- oder Ruhezeit) länger arbeiten

So genau weiß ich das nicht mehr, wußte ich damals auch nicht - für den Feierabend war der Kpt.
zuständig, so lange wurde eben durchgehalten ...

die Zahlen hier sind blasse Erinnerung - aber so etwa lief der Dienst
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
Nachtrag --
im Monat standen uns 2 freie Tage zu - das bedeutete, daß diese im Einsatzplan als
solche langfristig erkennbar sein mußten um mir eine persönliche Planung zu
ermöglichen !
Seltsamerweise fielen diese geplanten "freien Tage" sehr oft auf den Termin der Parteiversammlung !
Im Sozialismus ging man an seinem "Sonntag" also nicht in die Kirche,
sondern planmäßig, "freiwillig" zur Parteiversammlung.
Es gab tatsächlich Typen, die gingen nicht zur Versammlung mit der Entschuldigung -
"war mein freier Tag"
aber nur einmal.
Danke für Eure Geduld, Freunde, das mußte ich noch loswerden
im Monat standen uns 2 freie Tage zu - das bedeutete, daß diese im Einsatzplan als
solche langfristig erkennbar sein mußten um mir eine persönliche Planung zu
ermöglichen !
Seltsamerweise fielen diese geplanten "freien Tage" sehr oft auf den Termin der Parteiversammlung !
Im Sozialismus ging man an seinem "Sonntag" also nicht in die Kirche,
sondern planmäßig, "freiwillig" zur Parteiversammlung.
Es gab tatsächlich Typen, die gingen nicht zur Versammlung mit der Entschuldigung -
"war mein freier Tag"

Danke für Eure Geduld, Freunde, das mußte ich noch loswerden

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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
O.T.
Bernd, da bist Du gut trainiert als Leiharbeiter bei Opel & Co.....
:-)
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Flieger sterben nicht, sie fliegen nur höher!
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
es kommt noch schlimmer
>> http://mediathek.daserste.de/sendungen_ ... uchstabe=P
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
... muss auch ganz schön überlegen, wie das so war mit der Arbeitszeit:
Freie Tage wurden im Plan "grün" eingetragen. Die Anzahl richtete sich nach der Kalendertagezahl Wochenende/Feiertage. In der Urform des Monatseinsatzplanes waren also immer die regulären freien Tage (8) geplant. Dazu kam das PFLICHTFREI = z.B. nach Hanoi, Havanna, Maputo (= Langstrecken). welches nach dem Belastungsgrad des Fluges aus medizinischen Gründen vorgeschrieben war. So lange ich denken kann, wurde um Pflichtfrei und Grün gezetert, gestritten und gefeilscht, wenn diese Tage operativ ineinanderfielen.
Richtig ist, dass je nach aktuellem, meist auch saisonal bedingtem Personaldruck die eine oder andere vorgeschriebene "Grenze" übertreten wurde. Stillschweigend oder mit Protest.
Wenn man für einen Amsterdam-Flug (Sahneflug) seine Ruhezeit daheim "beschnitt" oder beschneiden ließ, war das ein anderes Gefühl als für Budapest-Erfurt (Sch...flug). Heißt, dass Arbeitszeit"sünden" von oben wie von unten oft subjektiv kritisiert resp. geduldet wurden.
Freie Tage wurden im Plan "grün" eingetragen. Die Anzahl richtete sich nach der Kalendertagezahl Wochenende/Feiertage. In der Urform des Monatseinsatzplanes waren also immer die regulären freien Tage (8) geplant. Dazu kam das PFLICHTFREI = z.B. nach Hanoi, Havanna, Maputo (= Langstrecken). welches nach dem Belastungsgrad des Fluges aus medizinischen Gründen vorgeschrieben war. So lange ich denken kann, wurde um Pflichtfrei und Grün gezetert, gestritten und gefeilscht, wenn diese Tage operativ ineinanderfielen.
Richtig ist, dass je nach aktuellem, meist auch saisonal bedingtem Personaldruck die eine oder andere vorgeschriebene "Grenze" übertreten wurde. Stillschweigend oder mit Protest.
Wenn man für einen Amsterdam-Flug (Sahneflug) seine Ruhezeit daheim "beschnitt" oder beschneiden ließ, war das ein anderes Gefühl als für Budapest-Erfurt (Sch...flug). Heißt, dass Arbeitszeit"sünden" von oben wie von unten oft subjektiv kritisiert resp. geduldet wurden.
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Es grüßt das Silbertablett
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
... hab mir eben den Bericht zu den Flugdienstzeiten mal angeklickt, Bernd - Donnerwetter.
Klare Worte. Wahre auch.
Im Rückblick auf das, was bei IF in dieser Hinsicht praktiziert wurde (mithin waren die Flugdienstzeiten ehedem keine IF-eigene Erfindung, sondern bewegten sich auf der Ebene damals international gültiger Standards), kann man sagen: Verjährt. Im Positiven wie im Negativen. Doch die Stunde der toten Augen ostwärts gegen die Sonne - nicht nur die erinnerte uns daran, dass vielleicht die Länge der vorgeschriebenen Ruhezeit eingehalten wurde, nicht aber die Schlafqualität. Jetlag lässt grüßen - und die Hotelbetten unterwegs waren beileibe nicht immer der Hit.
Zu diesem Thema gehörte vielleicht auch die Erwähnung, dass der Belastungsgrad für Cockpit und Kabine nicht nur von der zulässigen Arbeitszeit pro Tag abhängt, sondern vom Pensum des gesamten Monats. Ich erinnere mich wohl, dass ich bei einem BUD-ERF-Flug auf der letzten Strecke in der Küche auf den Containern eingenickt bin.
Nicht, weil der Flug außerordentlich anstrengend war, sondern weil es die 95. - 99. Monatsflugstunde war...
Klare Worte. Wahre auch.
Im Rückblick auf das, was bei IF in dieser Hinsicht praktiziert wurde (mithin waren die Flugdienstzeiten ehedem keine IF-eigene Erfindung, sondern bewegten sich auf der Ebene damals international gültiger Standards), kann man sagen: Verjährt. Im Positiven wie im Negativen. Doch die Stunde der toten Augen ostwärts gegen die Sonne - nicht nur die erinnerte uns daran, dass vielleicht die Länge der vorgeschriebenen Ruhezeit eingehalten wurde, nicht aber die Schlafqualität. Jetlag lässt grüßen - und die Hotelbetten unterwegs waren beileibe nicht immer der Hit.
Zu diesem Thema gehörte vielleicht auch die Erwähnung, dass der Belastungsgrad für Cockpit und Kabine nicht nur von der zulässigen Arbeitszeit pro Tag abhängt, sondern vom Pensum des gesamten Monats. Ich erinnere mich wohl, dass ich bei einem BUD-ERF-Flug auf der letzten Strecke in der Küche auf den Containern eingenickt bin.
Nicht, weil der Flug außerordentlich anstrengend war, sondern weil es die 95. - 99. Monatsflugstunde war...
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Re: Arbeitszeiten der IF Crew
Silbertablett hat geschrieben:... hab mir eben den Bericht zu den Flugdienstzeiten mal angeklickt, Bernd - Donnerwetter.
Klare Worte. Wahre auch.
Nicht, weil der Flug außerordentlich anstrengend war, sondern weil es die 95. - 99. Monatsflugstunde war...
Ja Silbertablett,
das waren die Dinge am Rande der schönen Fliegerei, die mich mit den Jahren zermürbt haben.
Deshalb war ich auch nicht so unglücklich, als die Uniform für immer in den Schrank kam - 1991.
Für Monatsflugstunden gab es auch Limits ....

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