Bin wieder im Ländle angekommen.
Eine anstrengende Woche liegt hinter mir aber toll war's!
Leider erst verspätet der Bericht da kaum am Samstag zu Hause angekommen auch schon der Wochenendbesuch vor der Tür stand.Schöne Grüsse an Henning von Marcel aus Köln!
Was gibt es zu dem Trip nach Berlin zu sagen? Nun, es gab 2 sehr unterschiedliche Bereiche in der Gefühlswelt.Zuerst das Negative:
1. Schon am 1. Tag habe ich mich von meinem Canon 100-400mm verabschieden dürfen.Mit einem vernehmlichen Knirschen hat sich die Linsengruppe in die ewigen Jagdgründe verabschiedet, da geht gar nix mehr. Bei einem Kaufpreis von 1400 Euro dürfte man doch wohl erwarten dass so ein Teil länger wie 2 Jahre und 4 Monate hält. Ich hatte allerdings von Anfang an Probleme damit. Anscheinend gehört Qualität nicht unbedingt zu den wichtigen Dingen bei Canon denn auch viele Spotterkollegen haben Ärger mit dem 100-400.
2. 2. Tag in Berlin und schon ging das 2. teure Elektronikteil kaputt. Das I-Phone meiner Tochter rutschte ihr aus der Tasche und landete prompt im Wasser. Ist total hinüber
3. Mitten im Zoo gibt dann die Speicherkarte in der Kamera meiner Tochter den Geist auf. Nur noch 1 Bild vorhanden, der Rest unauffindbar. Gottseidank konnte ich einen Teil der Bilder hier zu Hause dann doch noch retten, auch wenn ich mir dafür ein Programm zu 30 Euro zulegen musste. insgesamt beläuft sich der Elektronikschaden also auf rund 2000 Euro ( Neuwert).
4. Vom zoologischen Garten waren wir enttäuscht. Die Paviane z.B. hockten ohne Wasser und ohne Schatten auf einem nackten Felshaufen, aphatisch und fast bewegungslos. Das kenne ich von anderen Zoos aber ganz anders! Viele Gehege waren viel zu klein, jede Menge Baustellen im Zoo und die Löwen im Freigehege konnten sich wunderbar hinter meterhohem Unkraut verstecken. Von den anderen Raubkatzen ( meinen Lieblingstieren) sah man auch nicht viel weil sie hinter sehr dreckigen Scheiben und/oder sehr engen Gittern lagen.Im Aquarium bzw Insektarium liefen Hunderte Ameisen frei herum, der Wassergraben der sie vom Publikum trennen sollte hat versagt!
Von dem Panda Bao-Bao sahen wir auch nur ein bisschen Fell, der lag den ganzen Tag unbeweglich in einer Ecke des Geheges. In der Cafeteria des Aquariums nahm eine sehr unfreundliche Bedienung dann auch noch 3,40 Euro für ne 0.5l-Flasche Cola, nur um dann gleich wieder hinter ihrem Romanheft im angrenzenden Büro zu verschwinden. Nachfolgende Kunden mussten sie mehrmals rufen ehe sie sich bequemte, einige Kunden liessen die Waren stehen und gingen wieder.Undenkbar für einen Zoo der in der obersten Weltliga mitspielen will!
Das Positive:
1. Wir logierten in der Jugendherberge Berlin-Wannsee. Nett, sauber und billig, besser als erwartet.
2. Nur 3 Gehminuten von der JH entfernt liegt der Avus-Treff an der Spinnerbrücke. Da haben wir jeden Tag gegessen. Die Leute sehr freundlich, das Essen super gut, reichlich und zudem sehr preiswert. Allein wegen dem Treff wollen die Kids nochmal nach Berlin!
3. Punks, Penner und Prügler? Nix davon zu sehen. Nur an den Bahnhöfen mal kurz ein paar Obdachlose gesehen und 1 Mal nach nem Euro gefragt worden und 2 oder 3 Betrunkene, aber sonst war die gefürchtete Subkultur inexistent. ( Ok, wir waren nicht nachts in Berlin). Sogar der "Herrentag/Vatertag" verlief sehr ruhig.
4. Der Tierpark in Friedrichsfelde. Sehr schöner Park, Preis-Leistungsverhältnis weitaus besser als der Zoo.
5. Die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Gibt es Irgendwas NICHT in Berlin?
6. Viele der touristischen Highlights sehr nahe beieinander, dadurch kurze Wege und mehr Zeit.
7. Durchweg freundliche Leute und kompetentes Personal in den Geschäften.
8. Der Freitag war für Potsdam reserviert. Unglaublich schöne Stadt, da muss ich unbedingt nochmal hin!
Persönliche Eindrücke.
1. Berlin ist eine Weltstadt mit Charme und 1 Woche ist viel zu wenig um sie zu erkunden. ( wir waren in keinem einzigen Museum!)
2. Die DDR existiert zumindest in Berlin gar nicht mehr. Ich habe nichts gesehen was an die DDR erinnert, weder im Westen der Stadt, noch im Osten. Im Moment scheint Berlin eine einzige Grossbaustelle zu sein, es wird Vieles erneuert und renoviert. Aber etwas DDR-typisches was auch einem typischen Wessi sofort als Ostalgie ins Auge fallen würde? Fehlanzeige! Falls noch etwas DDR in Berlin zu finden ist, dann sicher nur im Museum.
3. Die vielen Jugendlichen, besonders begleitete Gruppen. Würde man sich die Ohren zuhalten und nur auf den visuellen Eindruck zählen, man könnte die Russen nicht von den Amis oder Europäern unterscheiden. Kleidung und Handys, Kameras und MP3-Player, alles identische Weltmarken. Nur die Sprache macht noch den Unterschied.
4. Der Berliner Dialekt. Der war leider nicht zu hören. Es scheint keine echten Berliner mehr in Berlin zu geben, weder als Pfannkuchen noch als Mensch. Beides habe ich vergeblich gesucht.
5. Man macht doch wesentlich mehr Kilometer zu Fuss als man denkt. Ich hab Blasen an beiden Füssen, wir haben geschätzte 150 km Fussmarsch in der Woche absolviert.
Ich werde heute und morgen die Bilder sichten und bearbeiten. Sobald ich sie bearbeitet habe kommt hier noch ein kleiner Bildbericht dazu.
Bis dann
Ray