DDR-Luftfahrtforum !

LUNA—25 abgestürzt!

Leider. Leider......

https://ria.ru/20230820/luna-1891103574.html

Ja, vor einer halben Stunde die Meldung von Roskosmos - im Wortlaut:

"Am 19. August war geplant, in Übereinstimmung mit dem Flugprogramm der Raumsonde Luna-25, einen Impuls zu geben, um ihre elliptische Umlaufbahn vor der Landung zu bilden.

Gegen 14:57 Uhr Moskauer Zeit wurde die Kommunikation mit der Raumsonde Luna-25 unterbrochen.

Die am 19. und 20. August ergriffenen Maßnahmen, um nach dem Gerät zu suchen und mit ihm in Kontakt zu treten, führten zu keinem Ergebnis.

Nach den Ergebnissen der vorläufigen Analyse wechselte das Gerät aufgrund der Abweichung der tatsächlichen Impulsparameter von den berechneten auf eine nicht berechnete Umlaufbahn und hörte infolge einer Kollision mit der Mondoberfläche auf zu existieren.

Mit der Klärung der Gründe für den Verlust des "Mondes" befasst sich eine eigens gebildete interdepartementale Kommission.
(Q.: vk.com/roscosmos)
R.

-

Die Station hatte bis dato tadellos funktioniert und alle Aufgaben, die ihr "gesagt" wurden ausgeführt.
Ein lapidarer Rechenfehler -"Impulsparameter" ?
Kann ich mir nicht vorstellen, das Programm wurde X-mal durchexerziert. Die Kommandoübertragung setzt die Sichtbarkeit von den Bodenstationen voraus ... Gab es da eine Engstelle?
Luns25 ist es wert, die letzten Ereignisse in einer Zusammenfassung von Anatoly Zak auf https://www.russianspaceweb.com/luna-gl ... .html#0819
-leicht gekürzt- darzustellen. Zitat:
"Inoffiziellen Berichten zufolge sollte die Raumsonde Luna-25 (Luna-Glob) am 16. August mittags Moskauer Zeit (5 Uhr EDT) in eine erste Umlaufbahn um den Mond eintreten. Laut einem inoffiziellen Bericht im Webforum Novosti Kosmonavtiki, der etwa 1,5 Stunden nach dem erwarteten Manöver zum Einsetzen in die Mondumlaufbahn veröffentlicht wurde und sich auf verfügbare Telemetriedaten berief, zündete das Triebwerk der Sonde wie geplant und das Raumschiff behielt während des Manövers die richtige Position bei.

Etwa zwei Stunden nach dem Ereignis bestätigte Roskosmos, dass zwei Triebwerkszündungen ab 11:57 Uhr Moskauer Zeit (4:57 Uhr EDT) Luna-25 erfolgreich um 12:03 Uhr Moskauer Zeit (5:03 Uhr EDT) in eine Umlaufbahn um den Mond gebracht hatten. Das erste Manöver wurde mit dem KTD-Motor durchgeführt und dauerte 243 Sekunden. Die zweite Zündung erfolgte mit Triebwerken mit weicher Landung und dauerte 76 Sekunden.

Nach Angaben von Roskosmos funktionierten alle Systeme an Bord des Raumfahrzeugs normal. Die Raumsonde befand sich Berichten zufolge in einer Umlaufbahn von 91,4 mal 112,6 Km um den Mond mit einer Neigung von 82,087 Grad zum Mondäquator ...

Die Masse des Raumfahrzeugs nach Erreichen der Mondumlaufbahn wurde mit 1.237 Kilogramm angegeben.

Die erste Korrektur sollte zwei Tage nach dem Eintritt in die ursprüngliche Mondumlaufbahn und der genauen Berechnung der Bahnparameter durchgeführt werden.

Am 17. August veröffentlichte das Space Research Institute (IKI) um 08:23 Uhr Moskauer Zeit (1:23 Uhr EDT) das erste Bild der Mondoberfläche, das von Luna-Globs STS-L TV-System erstellt wurden.
An Bord der Raumsonde führten nach Angaben der IKI die Instrumente ADRON-LR PmL und ARIES-L Testbeobachtungen durch. Insbesondere registrierten sie Gamma- und Neutronenströme von der Mondoberfläche und maßen Parameter des Weltraumplasmas, des Gas- und Staubgehalts in der Mondexosphäre.

(Im Weiteren) sollte Luna-Glob am 18. August um 13:00 Uhr Moskauer Zeit (6:19 Uhr EDT) eine Korrektur seiner Mondumlaufbahn durchführen, gefolgt von einem weiteren Manöver zur Bildung der Landeumlaufbahn um 18:07 Uhr Moskauer Zeit hieß es auf einem Post im Forum Nowosti Kosmonavtiki.

Am 18. August bestätigte Roskosmos, dass das 40-sekündige Bahnkorrekturmanöver durchgeführt wurde, wobei das Triebwerk jedoch um 09:20 Uhr Moskauer Zeit (2:20 Uhr EDT) zündete. Ferner wurde mitgeteilte, daß alle Systeme an Bord von Luna-25 gut funktioniert hätten, aber es seien keine Orbitalparameter oder Details zum Zeitplan der Mission veröffentlicht worden.

Am 19. August gegen 18:35 Uhr Moskauer Zeit (11:35 Uhr EDT) berichtete Roskosmos, dass um 14:10 Uhr Moskauer Zeit (7:10 Uhr EDT) ein weiteres Orbitalmanöver begonnen habe, um das Raumschiff in eine "Umlaufbahn vor der Landung" zu bringen, aber "während der Operation trat an Bord eine Notfallsituation ein... was es nicht erlaubte, das Manöver mit den angegebenen Parametern durchzuführen. "
- Wenige Stunden nach der ersten offiziellen Ankündigung über ein Problem an Bord von Luna-Glob berichtete ein inoffizieller Telegram-Kanal, Zakryty Kosmos, dass die Kommunikation mit der Bodenkontrolle während der Bahnkorrektur unterbrochen wurde, aber Roskosmos versucht weiterhin, die Raumsonde zu kontaktieren.
- Etwa zur gleichen Zeit behauptete ein anderer Telegram-Kanal, Yura Prosti, dass ein Rechenfehler dazu führte, daß die endgültige Zündung des Triebwerks 1,5-mal länger als erforderlich dauerte und somit zu einer Deorbitierung und zum Absturz des Raumschiffs auf dem Mond führte.

Der Mond ging am 21. August gegen 00:2 Uhr Ortszeit (19:20 Uhr EDT) über dem russischen Territorium unter, was es den drei Deep-Space-Bodenstationen von Roskosmos unmöglich machte, mit der Raumsonde zu kommunizieren.
...

Bleibt zu hoffen, daß man dahinter kommt, was hier unglücklich gelaufen ist. ... Und dann die Backup-Station hinterherschicken ...
R.

bluemchen hat geschrieben:Ein lapidarer Rechenfehler -"Impulsparameter" ?
Kann ich mir nicht vorstellen, das Programm wurde X-mal durchexerziert.

Doch. Das gab es schon einmal: 1999, als der Mars Climate Orbiter verlorenging.
Damals war es die gleichzeitige Verwendung von metrischen und imperialen Maßeinheiten für den Impuls (Pound-Sekunden und Newton-Sekunden).

Speziell diesen Lapsus (metrisch/imperial) dürfte man bei einem russischen Raumflugprojekt jedoch ausschließen können.

Bemerkenswert
Die NASA hat ein Foto der möglichen Absturzstelle der russischen Station "Luna-25" veröffentlicht

Ein neuer Krater auf der Mondoberfläche, der nach Ansicht von Managementexperten die Absturzstelle der russischen Luna-25-Mission ist, wurde von der NASA-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) eingefangen, die sich in der Mondumlaufbahn befindet.
- Ein Krater mit einem Durchmesser von etwa 10 Metern erschien am inneren Rand des Kraters Pontecoulant G, 400 km von der geplanten Landestelle der Station entfernt.

"LRO" hat bereits im Juni 2022 ein Bild von diesem Gebiet gemacht, daher vermuten Experten, dass sich der Krater nach diesem Datum gebildet hat.
Da sich der neu entstandene Krater in der Nähe der angeblichen Absturzstelle von Luna-25 befindet, kamen LRO-Experten zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich als Folge (einer Kollision während der Mission) und nicht durch den Aufprall eines natürlichen Körpers entstanden ist"

Hier das Bild auf Nasa gov: https://www.nasa.gov/feature/goddard/20 ... -25-impact

(Nach dem CEO von Roskosmos, Juri Borissow, war die Hauptursache für den Absturz der Luna-25-Station ein Ausfall beim Abstellen des (Korrektur)Triebwerks.
"Statt der geplanten 84 Sekunden hat er 127 Sekunden gearbeitet. Dies war die Hauptursache für den Unfall des Geräts", sagte er.

Archäologen künftiger Generationen hätten dann ein weiteres Grabungsfeld
R.
(Übrigens ist geplant, eine Nachfolgelandung 2025/26 vorgezogen zu vollziehen)

Es wurde eine wahrscheinliche Ursache von der Kommission ermittelt - in den (russ.) Medien heute:

Also - es war kein Rechenfehler im engeren Sinne und aufgrund der komplexen Natur ist auch der Text für den Informatiker-Deppn wie mich etwas kompliziert, deswegen mal als Zitat, welches in den Medien gleich oder ähnlich zu lesen ist (hier vk.com/roscosmos) :

Im Übergang von der Kreis- in eine elliptische Flugbahn
"... wurde festgestellt, dass die wahrscheinlichste Ursache des Unfalls die abnormale Funktion des bordeigenen Steuerungskomplexes war, die mit der Nichteinbeziehung der Beschleunigungsmessereinheit in das BIUS-L-Gerät (Winkelgeschwindigkeitsmesseinheit) aufgrund des möglichen Eingangs von Befehlen mit unterschiedlichen Prioritäten ihrer Ausführung durch das Gerät in ein Datenarray verbunden war. Gleichzeitig ist die Verteilung von Befehlen in Datenarrays zufälliger (probabilistischer) Natur.

In diesem Zusammenhang kamen Nullsignale von den Beschleunigungssensoren des BIUS-L-Geräts an das Bordsteuerungssystem. Dies erlaubte es nicht, bei der Ausgabe eines Korrekturimpulses den Moment des Erreichens der erforderlichen Geschwindigkeit festzulegen und das Antriebssystem des Raumfahrzeugs rechtzeitig abzuschalten, wodurch es nach einem vorübergehenden Sollwert abgeschaltet wurde" ...

In der Folge wechselte die Station in eine unberechnete offene Umlaufbahn und kollidierte mit der Mondoberfläche .

(Zum "Array" für mein Verständnis - in der Informatik eine Datenstruktur-Variante, mit deren Verwendung „viele gleichartig strukturierte Daten verarbeitet werden sollen“, der Zugriff auf bestimmte Inhalte des Arrays erfolgt mit Hilfe von Indizes ...)
# # #
R.

Es war in den Medien schon länger präsent, daß die Schwestersonde von Venera 8, 1972 gestartet, aber nur in einen Erdorbit mit hoher Exzentrizität gelangte,
voraussichtlich zwischen dem 7. und 13. Mai wieder (also nach > 50 Jahren) auf der Erde einschlagen würde.
- Da diese ja auf der Venus landen sollte, wurde die 500 kg Sonde wegen der Venus-Atmosphäre stark gepanzert und deswegen wurde (richtiger Weise) vermutet, daß sie genauso durch die Erdatmosphäre treten wird.

Jetzt ist das Ereignis eingetreten - roscomos https://t.me/roscosmos_gk/17407 schreibt:
- Die sowjetische automatische Station Kosmos-482, die sich seit 1972 in einer Umlaufbahn um die Erde befindet, ist in die dichten Schichten der Atmosphäre eingetreten und im Indischen Ozean versunken", wie Roskosmos eben mitteilte.

"In Übereinstimmung mit den Berechnungen von Spezialisten von JSC TsNIIMash (Teil von Roskosmos) trat das Gerät um 9:24 Uhr Moskauer Zeit in die dichten Schichten der Atmosphäre ein, 560 km westlich der Insel der Mittleren Andamanen und fiel im Indischen Ozean westlich von Jakarta"

Zur Fehlfunktion -nicht der Sonde- sondern der Oberstufe damals: "Die sowjetische Automatikstation Cosmos-482 wurde im März 1972 zur Venus gestartet. Aufgrund des abnormalen Betriebs der Oberstufe schaltete das Gerät nicht auf eine interplanetare Flugbahn um und blieb in einer hohen elliptischen Erdumlaufbahn. Im Laufe der Zeit begann sich die Station aufgrund der Reibung mit den oberen Schichten der Atmosphäre der Erde zu nähern. Der Durchmesser des Geräts beträgt etwa einen Meter, das Gewicht beträgt weniger als 500 kg."
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R.

Mist, ich habe mich auf schöne UFO-Spuren eingestellt.

Vlt. ´n kleiner Ersatz https://x.com/wawa_rin_sabu/status/1921078058972254534?



(Offen war noch die Frage, ob das Fallschirmsystem noch funktioniert hat ... )

Zu klein.